Patagonia 2
Nachdem Nils und ich in El Chaltén noch eine Tagestour zum Mt Fitz Roy gemacht haben, machten wir uns auf den langen Weg nach Süden. Wir erreichten El Calafate spät am Abend, was uns nicht davon abhielt, noch Justyna und Remco zu treffen, zwei Belgier, die wir im Torres del Paine kennengelernt hatten. Da es anscheindend nur eine geöffnete Bar gab, deren Preise nicht unbedingt zu den Backpacker-freundlichen gehörten, tranken wir also das günstigste, was der Laden zu bieten hatte - Tee.
Am nächsten Morgen fuhren wir zum Perito Moreno, einem gigantischen Gletscher, dessen Front 50 - 60 m hoch und 5 km breit war. Besonders beeindruckend war es, als ein gigantischer Eisbrocken (ca. 20 m hoch) abbrach und ins Wasser fiel. Die Druckwelle konnte man im Magen spüren!
Wir setzten uns gemütlich und aßen einige Sandwiches, als Remco plötzlich einen Anruf bekam. Seine Schwester, die jederzeit ihr Baby erwartete, rief aus Belgien an! Doch Remco hatte kein Guthaben mehr auf seinem Handy, sodass wir nicht wussten, was los war. War Remco jetzt Onkel? Zum Glück war ein hilfsbereiter junger Deutscher in der Nähe, der dem dankbaren Remco seine SIM-Card leihen konnte, auf der sich Guthaben befand. (Anmerkung: Ja, das war ich.) Kurze Zeit später konnten wir mit Rum-Cola (Justyna und Remco waren vorbereitet) auf den kleinen Bas anstoßen! Zur Feier des Tages gönnten wir uns abends ein leckeres selbstgekochtes Essen und einige Flaschen guten argentinischen Weins... Gleichzeitig war es auch das Abschiedsessen für Justyna und Remco, die am nächsten Tag früh morgens nach Puerto Madryn verlegten.
Nils und ich entspannten noch einen Tag in El Calafate, wo wir abends wieder einmal unsere internationalen Kochkünste auspackten und Schnitzel mit hausgemachten Pommes kochten. Was sollten wir auch sonst mit dem Liter Öl machen, den wir noch übrig hatten?
Der 14.3. war schließlich der Tag, an dem sich unsere Wege trennten. Wir fuhren zusammen nach Rio Gallegos. Wir hatten viele Reisetipps bekommen, was diese Stadt anging: "Fahrt NICHT dorthin, das gibt es NICHTS!", "Meidet die Stadt, wenn möglich, und verbringt dort so WENIG ZEIT wie möglich!" Da Nils seinen Flug ab Rio Gallegos gebucht hatte und ich von dort aus nach Punta Arenas weiterreisen musste, blieb uns nichts anderes übrig, als diese Perle Argentiniens zu bewundern. Alle Reisehinweise entsprachen der Wahrheit. So verbrachten wir den Abend in einer Bar, ließen die letzten Tage Revue passieren, bis Nils schließlich ein Taxi zum Flughafen nahm und ich eine Nacht in einer netten kleinen (und unverschämt teuren) Unterkunft verbrachte.
Am nächsten Morgen konnte ich gar nicht schnell genug zum Bus kommen, der mich nach Punta Arenas mitnahm. Dort schlieg ich wieder in der "Hospedaje Independencia", mit der ich gute Erfahrungen gemacht hatte, unterhielt mich mit einigen anderen Reisenden und machte sonst nicht mehr viel.
Der nächste Morgen kam und ich verlegte zum Flughafen, um auf die Falklandinseln zu fliegen, wo ich mich jetzt befinde.
Bilder und Geschichten von den Inseln folgen, sobald ich eine bessere Internetverbindung und ein geladenes Netbook habe. Liebste Grüße!
weltreisender am 20. März 13
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