Freitag, 26. April 2013
Ende des Kapitels "Amerika" und der Beginn eines neuen Kapitels: "Neuseeland"
Nachdem ich La Paz verlassen hatte, war ich für einige Tage nochmal nach Mendoza zurückgekehrt, um dort Daniel nochmal zu besuchen, mit dem ich mich so gut verstanden hatte. Es war sehr entspannend, wenn man mal von dem nervigen Köter absieht, der Daniels neuem Mitbewohner gehörte und der anscheinend regelmäßig versuchte, mich zu fressen. Aber vielleicht kam mir das auch nur so vor... ;-)
Die letzten Tage verbrachte ich in Chile. Vina (eigentlich mit einem ~ auf dem n) del Mar war mein Wunschziel, nach zwei langen Stunden an der Grenze, einem zweistündigen Stau und einigen weiteren Verzögerungen kam ich abends um 7 Uhr in Vina an. In der Nacht zuvor hatte ich noch schnell einige Couchs angefragt, hatte jemand geantwortet? Ich ging in ein Café, um das zu checken. Nach einem witzigen Gespräch mit Franco, einem Kellner, der mich einlud, zu ihm zu kommen, wenn ich keine andere Couch finde, las ich, dass Isadora mich zu sich eingeladen hatte! Ich machte ich mich also auf den Weg nach Concon. Die nächsten Tage, meine letzten in Amerika, waren unbeschreiblich!
Noch am gleichen Abend fuhren Isi und ich mit einigen anderen Freunden nach Vina, um dort schön tanzen zu gehen. Der Club, in dem wir waren, erinnerte mich an deutsche Discos, mit dem einzigen Unterschied, dass die Getränke die dreifache Menge an Rum enthalten...
Entsprechend schliefen wir am nächsten Morgen aus. Mittags unternahm ich eine kleine Fahrradtour und wurde von einem Chilenen zu Shrimps-Käse-Empanadas eingeladen.
Nachmittags wollte ich mich auf den Weg nach Valparaíso machen, einem der inspirierendsten Orte überhaupt. Doch als ich die Wohnung verließ, stieß ich auf die Vermieter der Wohnung, die mich aufgrund eines Geburtstags spontan zu einem kleinen Mittagessen und einem leckeren Wein einluden:


(links Isadora)

So fuhr ich deutlich später als geplant los, hatte aber trotzdem einige Zeit, in Valpa zu schneftern. Eine kleine Auswahl an Fotos:


(Kunst)


(Grafitti)

Auf dem Rückweg erblickte ich einen Rettungswagen, der wie einer von denen aussah, die in Lübeck durch die Gegend brausen. Als ich mir die Aufschrift ansah, staunte ich nicht schlecht:

(Aufschrift: Rettungsdienst, Timmendorfer Strand)

Abends war ich auf einen Geburtstag eingeladen, mir kam das zwar ein wenig schickimicki dort vor, aber das Sushi war sehr lecker!
Am nächsten Morgen gönnte ich mir ein letztes Essen in Amerika; dem Anlass entsprechend gönnte ich mir ein gutes Essen:

(Schwertfischfilet mit Sauce aus Meeresfrüchten)

Nachmittags besuchte ich noch kurz Franco in seinem Café, danach fuhr ich nach Santiago, um nach Neuseeland zu fliegen. Doch Amerika wollte mich nicht loslassen: Der Flieger war 12 Stunden verspätet, weshalb wir in einem Luxushotel (ich hatte einen Raum für mich, ein eigenes Bad, ein Kingsize Doppelbett) untergebracht wurden, ein delikates Abendessen bekamen und am nächsten Morgen ein Meeeeegafrühstück!
Nach einem gratis Zweitfrühstück am Flughafen ging endlich die Reise nach Neuseeland los.

Um dieses Kapitel zu beenden, habe ich mir überlegt, 10 Dinge zu schreiben, die ich in irgendeiner Weise erwähnenswert finde. Und zwar:

1. Im südlichen Amerika schmeißt man das Klopapier nicht ins Klo sondern in einen Mülleimer. Der Geruch ist teilweise entsprechend, insbesondere auf öffentlichen Toiletten. Wenn man das nicht macht, verstopft das Klo. Was nicht unbedingt zu angenehmen Situation führt. Und nicht unbedingt zu einem besseren Geruch.

2. Songs der Reise: Call your girlfriend, American pie, glugluglu und EL POLLITO PIU!

3. Man hat immer die Zeit, einen Mate trinken zu gehen. Oder (außerhalb Argentiniens) einen Kaffee. Oder (nach 16 Uhr) ein Bier. Die Lebensweise in Amerika lässt sich am besten mit "tranquiiilo" beschreiben. Entspannt, liebenswürdig und freundlich: So sind sie, die Amerikaner!

4. In Bussen in Argentinien gibt es Essen!!! Also richtige Mahlzeiten! In Bussen in Bolivien gibt es - selbst wenn sie 12 Stunden fahren - kein Klo. Und manchmal keine Pause. Tipp: Vorher nichts trinken. Und auf manchen Strecken soll Valium helfen (siehe Bericht der Strecke La Paz - Rurrenabaque).

5. Wenn sich im Dschungel Durchfallkrankheiten verbreiten, ist es unpraktisch, wenn das Klopapier alle ist. Wirklich.

6. Sachen, die man immer dabei haben sollte: Klopapier (siehe 5), Sandwiches (insbesondere beim Trampen, wer weiß, wann man wieder was bekommt), einen Korkenzieher (alternativ ein Schweizer Taschenmesser), Geduld (beim Trampen), Humor (wenn die Geduld am Ende ist) und alle Telefonnummern (siehe letzte Nacht in Buenos Aires).

7. Wenn man irgendwo hinwill, sollte man immer rechtzeitig losgehen, Busse sind das einzige in Amerika, was pünktlich ist. Außerdem kann es passieren, dass man aufgehalten wird. Siehe 3.

8. Meine Lieblingsorte sind Mendoza ("the city that always sleeps"), Salar de Uyuni, Concon und Stanley. Wobei eigentlich alles schön war. Der häßlichste Ort ist Rio Gallegos.

9. Never walk the same way twice! Man muss immer offen für neue Wege und - verallgemeinert - für Neues sein! Wobei manchmal der bekannte Weg der sicherere und schnellere ist, was insbesondere nachts in Betracht gezogen werden sollte...

10. Amerika ist suuuuper gewesen und ich werde alle Leute, die ich kennengelernt habe, vermissen. Tausende Eindrücke lassen sich nicht in Worte fassen, ich hoffe daher, dass meine Einträge hier nicht zu lang werden... Eines Tages werde ich wieder zurückkommen!

Wer sich wundert, warum ich immer Amerika und nie Südamerika schreibe: Einige Leute werden ganz schön böse, wenn man sie als Südamerikaner bezeichnet... Wer wissen will, warum: Fragt mich, dauert sonst zu lange zu schreiben.

Das waren jetzt nicht die schlausten meiner Weisheiten, aber ich bin gerade nicht so kreativ... :D However! Ich bin ja inzwischen weitergereist, deswegen eröffne ich jetzt das Kapitel


NEUSEELAND
Ich kam nachmittags in Auckland an und konnte daher, anders als ursprünglich geplant, nicht sofort weiterreisen, sondern war gezwungen, mindestens eine Nacht in Auckland zu verbringe. Aus einer Nacht wurden zwei und ich nutzte den Tag, um ein wenig durch die Gegend zu spazieren:


(Auckland, im Hintergrund der CBD, ich auf dem Mt Eden)

Abends ging ich mit einer Schweizerin, die ich kennengelernt hatte, ein Käffchen trinken und anschließend noch lecker essen, die Ente in dem Chinarestaurant sah einfach zu gut aus :D

Am folgenden Tag wurde das Wetter besser - die ersten Tage hatte es geregnet - und ich konnte die Sonne genießen, als ich mit dem Bus nach Rotorua fuhr. Dort traf ich einige Chilenen, sodass ich mein Spanisch noch ein wenig erproben konnte, lief durch die Gegend und erfreute mich währenddessen an dem Geruch nach verfaulten Eiern: Hier gibt es viele Thermalquellen, die nach Schwefel riechen:


(Ich mit stinkendem Qualm)

Auch einen schönen See gibt es hier:


Und Statuen:

(hihihi)

In ein paar Stunden fahre ich mit dem Bus nach Taupo, verbringe dort zwei Nächste, fahre dann nach Palmerston North und werde da dann bis zum 1.5. bleiben, um dann nach Christchurch zu fliegen. Soweit der Plan.

Sorry für den langen Bericht, ich hoffe, er hat euch trotzdem gefallen!
Liebste Grüße!