San Martin de los Andes, Zapala, San Rafael, meine Ankunft in Mendoza und alles dazwischen
In San Martin de los Andes war ich tatsächlich drei statt geplanten zwei Nächten geblieben. Wieso? Zum einen wollte ich ausschlafen. Zweitens gab es dort wuuunderschöne Strände, wo ich zum ersten Mal in Argentinien baden war:


Außerdem gab es an meinem letzten Abend in San Martin nicht nur selbstgemachten Bailey's sonder auch ein "pizza libre" Essen, d.h. ALL-YOU-CAN-EAT PIZZA für ca. 5 Euro. Nach über einer Familienpizza war ich dann auch gesättigt!

Am nächsten Morgen (30.1., wenn ich mich nicht irre) stand ich dann um halb acht an der RN 40, um nach Mendoza zu trampen (ca. 1200 km).
Um die gute Nachricht vorweg zu nehmen: Alles ist super gut gegangen und ich bin in Mendoza angekommen!
Von San Martin ging es nach Junin de los Andes und von dort aus nach Zapala, wo ich mittags ankam. Hier musste ich mich entscheiden: RN 40 nach Norden ist direkter, allerdings gibt es dort weniger Verkehr. Also entschied ich mich für die etwas längere, aber mehr befahrene Strecke über Neuquén. Ich marschierte also durch Zapala, um am Ende des Dorfes mein Tramper-Glück zu versuchen. Dort gab es eine Polizeistation und wie es immer so ist, winkte mich der eine Polizist gleich zu sich heran. Trampen in Argentinien ist legal, habe ich was falsch gemacht? Darf man hier nicht trampen? Doch optimistisch wie immer ging ich mit einem freundlichen Lächeln auf die zwei Polizisten zu. Nachdem sie wussten, dass ich Deutscher war, luden sie mich auf einen Mate ein. Das darf man nicht ablehnen! (Es gilt tatsächlich als Beleidigung, eine Einladung zum Mate abzulehnen.) Wir begannen zu quatschen, über das Gehalt der Polizisten (1200 €), die deutsche Geschichte und eine ganze Menge mehr. Schließlich luden mich die beiden noch zum Mittagessen ein (Schnitzel mit Tomaten und Mayonaisse im Brötchen), sodass ich erst um ca. 15 Uhr weiterkam. Bis Mendoza würde ich es an dem Tag also nicht mehr schaffen!
Lustigerweise gab es einen Polizisten, der in Neuquén arbeitet, der die 184-km-Strecke jeden (!) Tag trampt. Für einen Mann in Uniform, der an einer Polizeikontrolle den Daumen hochhält, halten die Leute schnell mal an und auch "el Aleman" durfte mit. In Neuquén half mir der Polizist noch, wie ich zur Straße nach Mendoza komme, da in der Stadt nie jemand anhält. Nach einer Stunde Busfahrt kam ich an, wartete 10 Minuten und ein lustiger Argentinier nahm mich bis Santa Isabel mit. Dort kamen wir um 23 Uhr, ich gönnte mir den Luxus eines eigenen Zimmers und schlief sofort ein. 2/3 der Strecke an einem Tag war mehr, als ich erwartet hatte!

Am nächsten Morgen hatte ich noch mehr Glück, zwar musste ich einen Augenblick in Santa Isabel warten, allerdings nahm mich ein lustiges Pärchen, das einen guten Musikgeschmack hatte (@Papa: das hätte dir gefallen!!) und einen Mate mit mir trank, bis nach General Alvear mit. Dort wartete ich fünf Minuten, bis eine kleine Familie (Claudia und Orlando mit Francesco [5]) anhielt, um mich nach San Rafael mitzunehmen. Der Kleine war richtig knuffig, er fragte mich, ob es ein Restaurant gibt, das so wie ich heißt! Anmerkung: Er fand meinen Namen lustig :D Nachdem ich das verneinte, erzählte er mir voller Stolz, dass es in San Rafael und Mendoza Restaurants gibt, die seinen Namen tragen!
In San Rafael kam ich also mittags an, nur noch 2,5 h von Mendoza entfernt! Doch ich sollte erst abends in Mendoza ankommen: Claudia (Englischlehrerin) und Orlando (Erdkundelehrer) luden mich erst zu ihrer Familie zum Essen ein und machten anschließend einen Ausflug in die Berge, zu welchem sie mich mitnahmen!! Die Gegend ist wunderschön:

(mit Claudia)

Anschließend fuhren mich die beiden an die Straße nach Mendoza, wo ich wiederum Glück hatte: Ein Pärchen in den besten Jahren hielt nach fünf Minuten für mich an! Zwar fuhren sie ein wenig langsam und verfuhren sich gelegentlich, ich kam jedoch sicher in Mendoza an, musste nur 20 Minuten zu Fuß gehen und kam bei meinem Gastgeber, Daniel, an.

Eric, ein anderer Deutscher, schlief ebenfalls bei Daniel, trotzdem redeten wir aus Gründen der Höflichkeit Spanisch oder Englisch, meistens jedoch einen Mix aus beidem.

Nach einer entspannten Nacht sitze ich bei einem typischen argentinischen Frühstück (Kaffee, O-Saft und zwei Mini-Croissants) und schreibe meinen Bericht. Gleich plane ich meine nächsten Tage und lasse dann irgendwann mal wieder von mir hören!
Besos!