Bolivien
Entschuldigung, dass es so lange gedauert hat, bis ich jetzt endlich wieder mal meinen Blog update. Aufgrund langsamer Internetverbindungen konnte ich keine Bilder hochladen und nur Text ist ja langweilig... Und ich war viel beschaeftigt ;)

In San Pedro de Atacama hatte ich Charlotte kennengelernt, eine Deutsche, die aber in den Niederlanden studiert hat. Zusammen unternahmen wir eine Tagestour in Atacama und schwammen in einem Salzsee, was allerdings durch treiben besser beschrieben wird.
Nach zwei Naechten in San Pedro hatten wir eine Tour nach Bolivien gebucht, zu der groessten Salzwueste der Welt, der Salar de Uyuni. Vorher machten wir noch einige Stops an Lagunen, wo ich meine Flamingoseele entdeckte:


Nach einer Nacht auf 4400 m, einem Bad in Thermalbaedern und dem Betrachten spannender Gesteinsformationen erreichten wir die ersten Auslaeufer der Salzwueste.

(Unsere Gruppe: Esteban, Etienne, Yvette [alle F], Charlotte [D], Pauline [die ich im Torres del Paine kennenlernte, F] und ich)

In der drauffolgenden Nacht schliefen wir in einem Salzhotel, wo wir zwei Niederlaenderinnen, Jolien und Kate, kennenlernten, mit denen wir spaeter weiterreisen wuerden. Doch zunaechst fuhren wir durch die 10.500 Quadratkilometer grosse Salar de Uyuni, wo man witzige Bilder machen kann:

(Mit Charlotte)

Aber auch in einer Salzwueste muss man ja mal entspannen:


Die Tour endete in Uyuni, von wo wir uns zu viert auf den Weg nach Potosí machten, einer alten Minenstadt. Diese gefiel uns erstaunlich gut und auch die Tour in die Minen war ein - im wahrsten Sinne des Wortes - atemberaubendes Erlebnis.
Natuerlich waren auch unsere sexy Outfits einer der Hauptgruende, warum wir die Minen so spannend fanden:

(Jolien, Charlotte, Kate und ich)

Aber im Ernst: 100 m unterhalb der Erde bei schlechter Sauerstoffversorgung und 40° C zu arbeiten ist nicht witzig, entsprechend ueberlebt man im Schnitt nur 15 Jahre in den Minen. Die wenigen Arbeiter, die wir untertags sahen, machten auf uns einen erschreckenden Eindruck, als haetten sie gar keine Empfindungen mehr. Entsprechend waren wir gluecklich, als wir schliesslich das Sonnenlicht wieder sahen.

Von Potosí aus reisten wir nach Sucre, einer der schoensten Staedte Suedamerikas, wo wir nicht viel unternahmen. Einen Abend wollten wir uns von einem Berg aus den Sonnenuntergang angucken, kamen aber viiiiel zu spaet. Das hielt uns natuerlich nicht davon ab, einige Flaschen Wein zu trinken und anschliessend in einem der teuersten Restaurants der Stadt Essen zu gehen: 10 Euro fuer ein Essen mit Wein...

(Jo, Char, Kate, ich)

Wem 10 Euro viel vorkommt, der wird sich ueber die normalen Preise freuen: Ein normales Mittagessen (mit Suppe und Getraenk) kostet 80 ct, Empanadas 10 ct und ein frisch gepresster Multivitaminsaft um die 40 ct.

Nach entspannten Tagen in Sucre fuhren wir weiter nach La Paz, um von dort aus mit einem britischen Paerchen, Alice und Josh, die wir in Sucre kennengelernt hatten, in den Jungle zu fahren.
Frage des Tages: Wie lange braucht man in einem 7-Sitzer, um 300 km zurueckzulegen?
15 Stunden!!! Ein Teil dieser Zeit war wohl das schlimmste, was ich in meinem Leben bis jetzt erlebt habe: Total enge Strassen; direkt daneben Steilabhaenge, deren Grund man in der Nacht nicht sah; nirgends Asphalt, nur Sandpisten; Schlamm und Matsch, die dazu fuehrten, dass unser Auto mehr die Strasse entlang glitt als fuhr; steckengebliebene LKWs und Busse (wir waren froh, dass wir nicht in einem grossen Bus fuhren, die zwischen 20 und 40 Stunden brauchen, wenn sie denn ankommen [pro Monat rutscht ein Bus den Abhang runter]); Erdrutsche und Steine die durch die Gegend fielen, sodass die Strasse fuer einige Zeit gesperrt war; wie wir erfuhren, ist ein Mann ums Leben gekommen, als ihm ein Stein auf dem Kopf gefallen ist, nur 5 Minuten, bevor wir dort waren.
Um einen Eindruck zu bekommen:

Wer einen besseren Eindruck bekommen moechte, kann sich dieses Video anschauen, die Strassenverhaeltnisse waren teils aehnlich:
http://www.youtube.com/watch?v=0F9vCpJFdBo
(ANMERKUNG: NICHT gucken, wenn man in seinem Leben irgendwann mal mit dem Bus durch Bolivien reisen will...)

Nach der Horrorfahrt erreichten wir uebermuedet Rurrenabaque, durften aber in einem Hostel fruehstuecken und duschen, sodass wir wenigstens ein wenig motiviert unsere Jungletour starten konnten. Die Highlights waren das Piranhaangeln (ohne grossartigen Erfolg), die Suche nach gefaehrlichen Spinnen in der Nacht, das Schwimmen im Fluss (Vorsicht: Penisfische!) und natuerlich die Schildkroete auf dem Weg:

(Wer suchet, der findet!)

Auf dem Rueckweg nach Rurre erblickten wir eine eine Faehre:

(Fand ich witzig...)

Nach einer Nacht in Rurre startete unsere zweite Tour in die Pampas. Dort erwartete uns ein entspannteres Programm: Viele Touren in unserem Boot, der Monkey III:


Highlights? Haufenweise Alligatoren und Kaimane, Babys ebendieser, Schwimmen mit Delphinen, eine erfolglose Jagd nach Anakondas, erfolgreiches Piranhaangeln und natuerlich die Boa Constrictor, ueber die Josh und ich uns besonders gefreut haben:


Die Tour hat uns allen besonders gut gefallen, nicht zuletzt unser charmanter Guide trug eine Menge dazu bei.

(In der Mitte unser Guide, Dorio, dahinter ich, Kate, Charlotte, Jolien, Alice und Josh)

Wir waren froh, dass unser Tourpaket den Rueckflug enthielt, sodass wir uns die Horrorstrasse auf dem Rueckweg sparen konnte. Das war uns allen sehr angenehm, da die meisten von uns eine Kleinigkeit aus den Pampas mitgenommen haben, die uns zu wasserreicher Kost und haufigen Toilettengaengen zwang. Nunja, der (noch) gesunde Teil unser Gruppe versorgte die anderen mit hausgemachter Suppe. Trotz allem darf natuerlich der Spass nicht fehlen:

(Charlotte und Alice)

In La Paz verbrachten wir entsprechend die meiste Zeit im Hostel, sodass ich die Mountainbiketour die Death Road hinunter leider ausfallen lassen musste. Stattdessen waren wir ordentlich shoppen, man muss sich ja was goennen und ausserdem brauchte ich einen neuen Pulli und eine neue Regenjacke.
Freitag der 12. war dann der Tag, an dem wir ein letztes Mal zusammen assen, am naechsten Morgen verliessen uns Alice und Josh, die nach Peru weiterreisten.
Am 14. musste ich von den drei Maedels Abschied nehmen, da ich einen Flieger nach Santiago gebucht hatte (dank des verspaeteten Falklandflugs musste ich 200 USD weniger zahlen :) ). Zum Abschied schenkte ich den Maedchen noch ein wenig Klopapier und Nescafé, die wichtigsten Dinge, wenn man in Bolivien unterwegs ist.
Von Santiago aus nahm ich einen Uebernachtbus nach Mendoza, um nochmal meinen Host hier zu besuchen, mit dem ich mich so gut verstanden hatte. Deswegen sitze ich jetzt hier und habe mal wieder Zeit, meinen Blog zu pflegen.
Ich geniesse jetzt meine letzten Tage in Suedamerika, in sieben Tagen sitze ich bereits im Flugzeug nach Neuseeland!!!
Besos para todos!!




chris.turnen am 24.Apr 13  |  Permalink
Moin Torben:) bist Du gleich über die Maori gestolpert???Du bist der "Beste"!!!Liebe Grüße, und setz bitte ein paar Fotos rein. Christine