Donnerstag, 27. Juni 2013
Ende des Kapitels "Australien" und der Beginn eines neuen Kapitels: "Asien"


Nachdem ich in Melbourne angekommen war und Eddie getroffen hatte, sind wir am Montag (17.6.) nach Blaigowrie gefahren, um dort mit einigen Freunden von Eddie (alle studieren wie er Medizin) Urlaub zu machen. Wir haben gepokert (kein Meidzinstudent konnte eine Partie für sich entscheiden...), den Strand (s.o.) genossen und abends ein paar Filme geschaut. Alles sehr entspannt also! Am Mittwoch ging es dann zurück in die Großstadt.
Da Eddie gerade Semesterferien hat, konnten wir zusammen eine Menge unternehmen, am Donnerstag fuhren Eddie und ich mit einer alten Dampflok durch den Busch in Victoria:


Puffing Billy

Freitag machten wir einen weiteren Ausflug ins Healesville Sanctuary, picknickten dort und sahen süße Wallabies:


Eddie, Brooke, Cat, Sean und Hannah



Abends lernte ich Eddies Eltern kennen, wurde zu irgendwelche Essen bei Bekannten eingeladen oder ging mit Eddie etwas unternehmen.

Am Samstag kam dann das Sams.

Ich erkundete Melbourne, ließ mich von irgendwelchen Touristen fotografieren



und genoss das schöne Wetter in Melbourne, eine Stadt, die ich nicht zuletzt wegen der netten, gemütlichen Cafés und der entspannten Atmosphäre lieben gelernt habe:



Nachmittags traf ich mich mit Brooke, um mit ihr und ihrer Familie ein Aussie-Rules-Football-Spiel anzugucken! Um auch ja das richtige Team zu supporten, wurde ich natürlich auch mit einem Melbourne-Schal ausstaffiert, geholfen hat es trotzdem nicht, wir verloren mit 40 Punkten Rückstand...


Laura, die Eltern, Brooke und ich

Anschließend besuchte ich ein Konzert, bei dem Eddie mitspielte, danach gönnten wir uns noch einige Kuchen und Getränke in einer Bar und flogen dann am Sonntagmorgen nach wenigen Stunden Schlaf nach Sydney.

Wir verbrachten den Tag mit Val, aßen leckere Pies in einem "hipster place"



und tranken abends den ein oder anderen Wein...

Montagabend traf ich mich mit einem alten Bekannten, Jack, in einem chinesischen Restaurant. Es mundete uns sehr :)
Anschließend fuhr ich wieder zu Val, um noch mit einigen anderen auf einige Abschiede anzustoßen: Eddie fliegt zurück nach Singapur, Mark für ein Jahr nach Kolumbien und ich würde weiterreisen. Entsprechend blieb es nicht bei einem Wein. Aber man gönnt sich ja sonst nichts ;)

Dienstagabend kochte ich ein Abschiedsessen für Joshs Familie, nach einem alten Familienrezept gab es Spinatsoufflé:



Da ich Josh nicht ablenken wollte, weil er am nächsten Morgen eine Matheprüfung hatte, trafen Val und ich uns spätabends noch für ein paar letzte Cocktails in der Opera House Bar, gegenüber von der Harbour Bridge:



Nach zweieinhalb Stunden Schlaf flog ich am Mittwoch nach Singapur, wo ich bei John, einem Couchsurfer, wohne. Gerade sitze ich in einem netten Café und plane meinen Aufenthalt ein wenig. Am Wochenende geht's nach Malaysia, abgesehen davon werde ich die Stadt ein wenig erkunden.

Liebste Grüße an euch alle!



Sonntag, 16. Juni 2013
Broken Hill, im Outback und noch weiter im Nirgendwo
Nachdem ich mich in Sydney drei Tage ausgeruht hatte, jeden Tag ausschlief, mit Josh in die Uni ging – hauptsächlich wegen des free BBQs und des Freibiers – und ansonsten nicht viel machte, machte ich einen kleinen, mehrtägigen Ausflug nach Canberra. Val, eine Freundin von meinem Austausch, nahm mich mit, da sie zu einer Konferenz dort wollte und mir so eine Mitfahrgelegenheit bot, die ich sehr gerne annahm. Vermutlich wäre ich sonst nicht nach Canberra gefahren. Wer schon mal dort war, weiß, wieso. Freundlich ausgedrückt: Es gibt da nicht soooo viel zu machen.

[Kurzer Sprung in die Gegenwart: Ich sitze gerade in einem Bus, eben ist eine Frau eingestiegen, wobei ich den Fehler gemacht habe, ihr den Sitz neben mir anzubieten… Sie hat ziemlich starken Mundgeruch und außerdem das Bedürfnis gehabt, mir zu erzählen, wo sie schon überall hingereist ist, wo sich ihre Nichten gerade befinden, was ich alles in Melbourne machen kann, wie der Bus fährt, in dem wir sitzen und die Zeitunterschiede von verschiedenen Orten analysiert. Meine Kommentare mussten sich auf ihre Sprechpausen zwischen zwei Sätzen beschränken und waren hauptsächlich Interjektionen. Nun, auch so kann man eine Stunde im Bus verbringen. Doch zurück zur Story:]

Canberra erinnerte mich an ein witziges GASS-Camp*, unweigerlich musste ich Schokobananen selbst machen und die Küche ausgiebig nutzen:

Foto um zwei Uhr morgens aufgenommen...

In Canberra traf ich außerdem Mark, einen Gassie, mit dem ich einen unterhaltsamen Abend verbrachte und machte eine kleine Radtour, die mich am „Garden of Australian dreams“ vorbeiführte:


Nach drei Tagen fuhren Val und ich zurück nach Sydney.
Dort verbrachten Josh und ich einen ganzen Tag damit, Kostüme für eine Disney-Party zu entwerfen:

Tron: Legacy (ja, das ist Disney; nein, ich kannte den Film vorher auch nicht)

Bevor ich Sydney verließ, spazierte ich vom Clovelly Beach, wo Josh wohnt, zum berühmten Bondi Beach. Dort sah ich beeindruckende Rippströmungen! Ich konnte nicht widerstehen, ein Foto davon zu machen:

Wer etwas über die Gefahren durch Rippströmungen wissen möchte oder sich allgemein wasserrettungstechnisch weiterbilden möchte, sollte sich für den nächsten Rettungsschwimmerkurs der Wasserwacht anmelden!

Am 8. Juni verließ ich schließlich Sydney. Nächster Halt: Dubbo! Bekannt für den Western Plains Zoo, in welchem ich einige süße Babys sah:




In Dubbo gibt es übrigens keine Hostels, weswegen ich in einem der für kleine Städte in Australien sehr charakteristischen Pub übernachtete…


[Zweiter Sprung in die Gegenwart: Der Bus hatte gerade einen Zwischenstopp. Ich habe irgendwie immer das Gefühl, dass der Bus nicht grundlos irgendwo im Nirgendwo anhält, wo es nichts gibt – außer Toiletten und einem kleinen Bistro… Anschließend durfte ich mir noch einen Vortrag über Fish’n’chips und australische Städte, die sehenswert sind (quasi alle), anhören. Von wem? Meiner freundlichen Sitznachbarin! Zurück zur Story:]

Nachdem ich 2009 während meines Austauschs nicht die Gelegenheit hatte, ins Outback zu fahren, hatte ich mir das für diesen Trip vorgenommen. Deswegen fuhr ich am 10. Juni in eine andere Zeitzone, nach Broken Hill! Eine kleine Minenstadt mitten in einer der trockensten Gegenden der Welt, die ihr Wasser über eine 110 km lange Pipeline bezieht. Als ich ankam, regnete es. Von wegen trockenste Gegend der Welt…
In Broken Hill gab es sogar ein Hostel, das allerdings gerade geschlossen wurde. Ich übernachtete also die letzten vier Nächte dort, in denen es möglich war, dort zu übernachten. Da ich aufgrund des schlechten Wetters nichts unternehmen konnte, half ich einen Tag ein wenig beim Umzug, im Austausch bekam ich eine gratis Nacht und ein wenig Geld. Hoffentlich lesen das die australischen Behörden nicht…
Am ersten Tag erkundete ich mit einem witzigen US-Amerikaner die Stadt, überall sieht man Silberminen:


Am dritten Tag in Broken Hill war das Wetter endlich ein wenig besser geworden, sodass ich meinen Traum, ins Nichts zu fahren, verwirklich konnte! Meinen Plan, ein Fahrrad zu mieten, musste ich aufgrund nicht vorhandener Fahrradverleiher ein wenig ändern. Ich entschied mich, eine Tour nach Silverton zu machen, die normalerweise 83 AUD kostet: Australien ist nicht unbedingt günstig. Man könnte sogar sagen, dass es teuer ist! Der Mitarbeiter im Touribüro ließ mich aber als Student durchgehen, sodass ich nur 67 AUD bezahlen müsste. Wir unterhielten uns ein wenig und ich beklagte, wie teuer alles in Australien ist, sodass er schließlich Mitleid mit mir hatte und mir die Tour für 50 AUD anbot! Ich konnte mein Glück kaum fassen :-)
Die Tour war supi, ich sah das Nichts (auch Outback genannt),


zwei Kängurus in freier Wildbahn,


South Australia (den nächsten Staat im Westen)

(South Australia am Horizont erkennbar)

und beendete die Tour in dem vielleicht entlegensten Pub der Welt, dem Silverton Hotel.


Silverton hat übrigens 39 Einwohner, die Tatsache, dass der Pub um 16 Uhr gut gefüllt war, spricht Bände: In vielen Outbackstädten gibt es Alkoholprobleme… („They’re sharing a drink they call loneliness, but it’s better than drinking alone“, B. Joel in “Piano Man”)
Am Freitag wollte ich weiterreisen, ursprünglich nach Adelaide, da ich den Busfahrplan aber nicht so aufmerksam studiert habe, musste ich meinen Plan ein wenig ändern und fuhr stattdessen nach Mildura, 300 km südlich von Broken Hill und mitten in einer Weinanbauregion gelegen. Überraschenderweise waren dort viele Backpacker, was sich dadurch erklärte, dass man ein zweites Work-and-Holiday-Visum beantragen kann, wenn man eine bestimmte Anzahl an Arbeitstagen in ländlichen Gegenden vorweisen kann. Viel machte ich in Mildura aber nicht, inzwischen (d.h. jetzt, Sonntag, der 16.6.) bin ich auf dem Weg nach Melbourne.
Morgen geht es mit Eddie, einem Gassie, und einigen seiner Freunde auf einen kleinen Trip, dann werde ich einige Tage in Melbourne verbringen und nächsten Sonntag zurück nach Sydney fliegen, bevor es am 26.6. weiter nach Singapur geht!
Liebe Grüße von irgendwo zwischen Mildura und Melbourne!

P.S. Wer Langeweile hat und ein wenig lachen möchte, möge sich die Känguruchroniken (als Hörbuch, findet man bestimmt auf Youtube) zu Gemüte führen. Jedenfalls sitze ich gerade im Bus, höre ein Kapitel nach dem anderen und werde komisch angeguckt, weil ich scheinbar sinnlos vor mich hinlache…

P.P.S. Ich bin gut in Melbourne angekommen!

* GASS ist die Ehemaligenorganisation des Austauschs, an dem ich vor vier Jahren teilgenommen habe. Ehemalige werden auch als „Gassies“ bezeichnet. Weitere Informationen unter www.gdansa.de oder über den Link zu support.GASS! rechts in der Leiste mit den ganzen Links.