Mittwoch, 21. August 2013
Das Dach der Welt - Nepal
Ein Pärchen, das ich in Chile kennengelernt hatte, und ich hatten geplant, zusammen ein wenig in der Annapurna Region zu trekken. Geplant waren 20 Tage mit Krishna, einem Freund Yans, der gleichzeitig unser Führer sein sollte. Ich hatte zwarr vorher gehört, dass ein Führer nicht notwendig ist, da er uns aber ein Freundschaftsangebot machte, willigte ich ein.
Während meines Stopovers in Hongkong traf ich Cheong, Yans Ehemann, die Vorfreude stieg und als wir am 26.7. endlich losmarschierten, war ich supermotiviert. Der Monsun verschonte uns, ich brauchte meinen Regenschirm letztendlich nur sechsmal, davon fünfmal gegen die Sonne...


Rupesh, Yan und Cheong

Rupesh ist ein Porter, den Yan und Cheong für ihr Gepäck engagiert hatten, ein ziemlich witziger und netter Typ.

Unser Trek startete in Besi Shahar, auf ca. 750 m ü. NN, wir durchwanderten Regenwald, wobei sich im auch einige Gräser finden lassen:



Nach drei Tagen geschah dann etwas Unglückliches: Ein kleines Flüsschen musste nahe eines Abhangs überquert werden und Yan rutschte weg und rollte den Abhang runter. Ein Schock für uns alle, glücklicherweise geht es ihr inzwischen wieder gut. Nichts gebrochen, Kopf hatte keinen Schaden und nur einige Wunden mussten genäht werden. Da wir das vor Ort aber nicht einschätzen konnten, flogen wir mit einem Helikopter nach Kathmandu ins Krankenhaus.


Kurz bevor der Heli kam.

Yan war aber nicht mehr in der Verfassung, weiter zu wandern, sodass ich mit Rupesh als Führer den Trek alleine neu startete. Die erste Strecke beschleunigten wir ein wenig, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen, gleich am ersten Tag hatte ich das Glück, einen Blick auf den achthöchsten Berg der Welt zu erhaschen.


Manasulu

Der Trek war super, sämtliche Klimazonen wurden durchwandert, vom Regenwald über Nadelwälder und Grasland bis hin zur Wüste. Eine Bilderauswahl:


Tal (so heißt die "Stadt")


kurze Pause


Annapurna II an einem wunderschönen Morgen


Yaksteak in Manang


Gangapurna Gletscher


auf dem Weg zum Tilicho Lake


Als wir am Tilicho Lake, dem höchsten See der Welt (4920 m ü. NN), ankamen, befanden wir uns inmitten der Wolken. Da zur Zeit Regenzeit ist, waren sämtliche Berge tagsüber in Wolken gehüllt, nur morgens hatte man meistens klare Sicht. Die meisten Trekker kommen aber daher im Oktober/November, wenn man keine Wolken am Himmel findet und der Schnee in den hohen Lagen noch nicht so hoch ist. Wir mussten uns dafür keine Gedanken um ausgebuchte Gasthäuser oder Schnee machen...
Nach einigen Minuten verzogen sich die Wolken ein wenig und ich konnte den See sehen!


Nochmal vor dem Tilicho Lake

Auf dem Weg zum und vom Tilicho Base Camp mussten wir einige Erdrutsche überqueren, die mir zugegebenermaßen ganz schön Angst eingejagt haben. Es ist halt schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn Sand und Steine einem unter den Füßen wegrutschen und man weiß, dass es hinter einem 500 m den Hang runtergeht...


Vielleicht der gruseligste Part...

Nachdem wir am 11.8. um kurz nach vier morgens aufgestanden waren und bei dem ersten Tageslicht losmarschiert waren, kamen wir um 7:10 am höchsten Pass der Welt an. Der Weg dahin war beschwerlich, es war unglaublich anstrengend zu atmen und für eine Strecke, für die man auf Meereshöhe wenige Sekunden braucht, braucht man in der Höhe bedeutend länger.
Der Moment, in dem man den Pass sieht, ist aber die Mühe wert!!


Thorung-La Pass (5416 m ü. NN)


Stolz wie Oskar :)


Auf dem Weg nach unten


Über den Wolken


1600 m sind wir vom Pass herabgestiegen


"Du trittst auf die Straße, und wenn du deine Füße nicht im Zaum hältst, kannst du nicht wissen, wohin sie dich tragen" (aus dem Herrn der Ringe - ich konnte icht widerstehen)


Die Landschaften auf der anderen Seite des Passes unterschieden sich deutlich von der ersten Seite.

Der letzte Tag des Treks begann frühmorgens, noch während es dunkel war erstiegen wir den Poon Hill (3100 m ü. NN), wo wir eine atemberaubende Sicht auf die Dhaulagiri und Annapurna Bergketten hatten. Wir hatten Glück, einen der wenigen Tagen erwischt zu haben, wo kaum eine Wolke die Sicht trübte. Der Sonnenaufgang dort hat einen ganz eigenen Charme :) Ein perfektes Ende des Treks!



Nachmittags kamen wir dann in Pokhara an, einer Stadt mit einer Menge Flair. Viel unternahm ich nicht, ich musste mich ja von den Strapazen der letzten Tage erholen. Einen Tag hatte ich noch eine Auseinandersetzung mit Krishna, die mich ein wenig aufregte, der anscchließende Spaziergang mit Hanna aus Schweden zur World Peace Pagoda entspannte mich aber wieder. Auch wenn wir zu spät ankamen und die Pagoda bereits geschlossen war, die Aussicht war scchon ganz nett.



Nach zwei Tagen fuhr ich dann zurück nach Kathmandu, wo ich den Großteil meiner Sachen gelassen hatte. Heute Morgen gönnte ich mir noch ein leckeres Frühstück, bevor ich heute Abend nach Hongkong fliege.

Liebe Grüße vom Dach der Welt und einem der freundlichsten und schönsten Länder, die ich bis jetzt bereist habe.

Bis baaaaaaaaald!