Montag, 27. Mai 2013
Das Ende des Roadtrips, die letzten Tage in NZ und die ersten Tage in Australien
In den letzten zwei Wochen habe ich mir jeden Tag vorgenommen, den Blog mal wieder zu updaten, und endlich ist es mir gelungen!
Unser Roadtrip war am Ende noch mal richtig interessant geworden. Doch vor dem großen Knall sind wir noch ein wenig durch schöne Landschaften gefahren und haben immer mal wieder angehalten und kleine Wanderungen unternommen.


Bei den Blue Pools in der Nähe vom Haast Pass

An einem Morgen nach neun Tagen im Van teilte Audrey uns (also Mao und mir) mit, dass sie uns verlassen würde, weil sie nicht mehr so eingeengt im Van schlafen möchte. (Erste Anmerkung: Die meisten Nächte endeten damit, dass Mao und ich auf einer Seite total zusammengequetscht waren, weil Audrey uns in der Nacht immer von sich weggekickt hat, nach eigenen Angaben [was sie uns vorher nicht mitgeteilt hatte] war sie klaustrophobisch.)
Aus verschiedenen Gründen war ich nicht mega traurig: Sie beschwerte sich durchgehend über alles, im Einzelnen die Kälte, das zu kohlenhydrathaltige und ungesunde Essen (morgens Peanutbutter löffeln war aber okay, genauso wie Käse als Snack, Dessert oder ohne Grund [4 kg Käse in 2 Wochen...]), den Regen, die Sandfliegen, die Gegend und den Verbrauch des Vans. Diese negativen Einstellungen gingen Mao und mir manchmal ganz schön auf die Nerven. Ebenso die Tatsache, dass sie kaum kompromissbereit war und dass sie uns jeden Morgen bei Sonnenaufgang weckte, um sich einen Tee zu machen, machten sie nicht viel sympathischer. Nunja, ich gehe nicht weiter auf sie ein, man merkt, dass ich kein großer Fan von ihr bin und die Beschreibung vielleicht leicht subjektiv ist.
Weiter in der Geschichte: Wir hatten uns zu dritt den Van gemietet und entsprechend würde Audreys Austritt aus unserer Reisegruppe bedeuten, dass die weiteren Kosten durch zwei statt durch drei geteilt würden, da Audrey nicht für ihren weiteren Anteil zahlen wollte. Das führte dann zu einer längeren Diskussion und Aussprache in einem Café, was damit endete, dass sie doch noch bei uns blieb und wir für die Nacht eine neue Schlaflösung fanden, welche so aussah, dass ich quer über den Frontsitzen schlief und Audrey und Mao somit mehr Platz hatten.

Die Gletscher haben mich zugegebenermaßen ein wenig enttäuscht, einen konnte man gar nicht richtig sehen und der andere war eher ein Gletscherchen. Immerhin habe ich einen witzigen Kerl kennengelernt:


Der höchstlebendige Ranger

Wir reisten weiter nördlich und waren alle von den Sandstränden begeistert!


Wellen brechen an der Westküste der nördlichen Südinsel


Diesen Sandstrand sahen wir, während wir den Heaphy-Track einen Tag lang erkundeten.

Nach drei Nächten auf den Vordersitzen war ich nicht allzu ausgeschlafen, trotzdem lies ich mir die Höhlen beim Moria Gate Arch nicht entgehen:


Die Probleme gingen weiter: Audrey beschwerte sich, dass ich an dem Morgen nicht lächelte. Nach einem kurzen Wortwechsel machten wir uns auf den Weg nach Westport. Dort schickte ich einige Postkarten los und Audrey sortierte kurz einige Dinge im Van, während Mao und ich darauf warteten, dass wir weiterfahren konnten. Audrey ging kurz zur Bank, kam zurück, gab uns 220 $ und sagte: "I am leaving."
Da waren es nur noch zwei. Einerseits waren Mao und ich beide nicht besonders glücklich, dass es so ein schlechtes Ende genommen hat, andererseits waren wir auch nicht zu traurig, dass Audrey weg war.
Die letzten zwei Nächte konnten wir also ausschlafen und gönnten uns eine Auszeit in einem japanischen Badehaus und anschließend eine Weinprobe!



Außerdem gönnten wir uns ein letztes gutes Abendessen (Wildfilet), wuschen am nächsten Morgen den Van und wuschen unsere Kleidung in einem coolen Café, in dem man beim Kaffeetrinken seine Wäsche waschen kann!
Abends flog ich dann zurück nach Auckland (fremde Menschen überließen uns am Flughafen ihre Portion Kartoffelecken mit Sour Creme) und fuhr am nächsten Morgen mit Kim, einer Schweizerin, die ich an meinen ersten Tagen in NZ kennengelernt hatte, in den Norden.
Zusammen machten wir eine Tour zur Nordspitze NZs, mehrere Stops auf dem Weg inklusive.


ein Stop: Sandboarding!!


mit Kim am Cape Reinga (Nordspitze NZs)

Den nächsten Tag verbrachten wir in der Bay of Islands, wo ich ein wenig im Pazifik schwamm:



Abends ging es zurück nach Auckland, wo ich die letzten Tage verbrachte. Aufgrund technischer Probleme meiner Kamera gibt es davon leider keine Fotos. Waiheke-Island ist aber definitv ein Besuch wert, nicht zuletzt wegen der Wineries... :)


AUSTRALIEN

Nach vier Jahren kehrte ich am 22.5.2013 nach Australien zurück. Josh (mein Austauschbruder) und seine Familie nahmen mich auf, verwöhnten mich mit Essen und ich fühlte mich ein wenig wie zu Hause.
Ein schönes Bild aus der Gegend:


nahe Coogee Beach

Kurz nachdem ich ankam, begann Viv:d, ein Festival, bei dem die Harbourbridge, das Opera House und der komplette Circular Quay schick beleuchtet sind:



Ansonsten verbrachte ich eine Menge Zeit mit Josh in der Unibar, fluchte über australische Bierpreise und kaufte mir eine neue Kamera!!!

Seit Sonntag bin ich in Canberra, hauptsächlich, weil ich eine gratis Mitfahrgelegenheit bekommen habe :D Gestern Abend war ich mit Mark lecker Essen und morgen werde ich mit dem Fahrrad durch die Gegend brausen.

Liebste Grüße aus Canberra!



Donnerstag, 9. Mai 2013
NZ - roadtrip South Island
Dieser Bericht wird ein wenig fotolastig und kaum Text beinhalten, da ich bei Starbucks nur begrenzte Internetzeit habe...
Also:
In Taupo habe ich ein schickes Fahrrad gesehen, das mir so gut gefiel, dass ich mit dem Gedanken spielte, es zu kaufen und nach Deutschland zu schicken:


Anschließend war ich in Palmerston North und habe dort Hannah besucht, die vor einigen Jahren bei uns an der Schule als Austauschschülerin war (ja, bei Jana). Witzig war's! Insbesondere, als wir uns mit Mark, einem ihrer Mitbewohner, als Piraten verkleidet haben:


Ein Abstecher nach Wanganui durfte nicht fehlen, dort traf ich Hannah's Schwester und Felix, einen OzDer, der dort zur Zeit einen Austausch macht:


Achja, ich kaufte das Fahrrad nicht, weil es ein wenig zu groß für mich war:


Seit dem 2. Mai bin ich mit Mao (USA) und Audrey (Frankreich) auf der Südinsel unterwegs. Wer fährt die meiste Zeit?


Es folgen einige Impressionen des Roadtrips:


Lake Tekapo


Mt Cook area


Mt Cook/Aoraki hinter dem Regen, das Wetter war nicht immer gut...


Moeraki boulders, danach schwamm ich ein wenig im Ozean


im Süden der Südinsel, viel näher komme ich der Antarktis erstmal nicht


just a normal day, nahe einem der Campingsplätze


Eglinton Valley


Sonnenuntergang am Lake Gunn


Kayaktrip auf dem Milford Sound


meine sexy Kleidung fürs Kayakfahren


Sonnenuntergang hinter dem Lake Te Anau

So, das war es erstmal, liebste Grüße aus Queenstown!



Freitag, 26. April 2013
Ende des Kapitels "Amerika" und der Beginn eines neuen Kapitels: "Neuseeland"
Nachdem ich La Paz verlassen hatte, war ich für einige Tage nochmal nach Mendoza zurückgekehrt, um dort Daniel nochmal zu besuchen, mit dem ich mich so gut verstanden hatte. Es war sehr entspannend, wenn man mal von dem nervigen Köter absieht, der Daniels neuem Mitbewohner gehörte und der anscheinend regelmäßig versuchte, mich zu fressen. Aber vielleicht kam mir das auch nur so vor... ;-)
Die letzten Tage verbrachte ich in Chile. Vina (eigentlich mit einem ~ auf dem n) del Mar war mein Wunschziel, nach zwei langen Stunden an der Grenze, einem zweistündigen Stau und einigen weiteren Verzögerungen kam ich abends um 7 Uhr in Vina an. In der Nacht zuvor hatte ich noch schnell einige Couchs angefragt, hatte jemand geantwortet? Ich ging in ein Café, um das zu checken. Nach einem witzigen Gespräch mit Franco, einem Kellner, der mich einlud, zu ihm zu kommen, wenn ich keine andere Couch finde, las ich, dass Isadora mich zu sich eingeladen hatte! Ich machte ich mich also auf den Weg nach Concon. Die nächsten Tage, meine letzten in Amerika, waren unbeschreiblich!
Noch am gleichen Abend fuhren Isi und ich mit einigen anderen Freunden nach Vina, um dort schön tanzen zu gehen. Der Club, in dem wir waren, erinnerte mich an deutsche Discos, mit dem einzigen Unterschied, dass die Getränke die dreifache Menge an Rum enthalten...
Entsprechend schliefen wir am nächsten Morgen aus. Mittags unternahm ich eine kleine Fahrradtour und wurde von einem Chilenen zu Shrimps-Käse-Empanadas eingeladen.
Nachmittags wollte ich mich auf den Weg nach Valparaíso machen, einem der inspirierendsten Orte überhaupt. Doch als ich die Wohnung verließ, stieß ich auf die Vermieter der Wohnung, die mich aufgrund eines Geburtstags spontan zu einem kleinen Mittagessen und einem leckeren Wein einluden:


(links Isadora)

So fuhr ich deutlich später als geplant los, hatte aber trotzdem einige Zeit, in Valpa zu schneftern. Eine kleine Auswahl an Fotos:


(Kunst)


(Grafitti)

Auf dem Rückweg erblickte ich einen Rettungswagen, der wie einer von denen aussah, die in Lübeck durch die Gegend brausen. Als ich mir die Aufschrift ansah, staunte ich nicht schlecht:

(Aufschrift: Rettungsdienst, Timmendorfer Strand)

Abends war ich auf einen Geburtstag eingeladen, mir kam das zwar ein wenig schickimicki dort vor, aber das Sushi war sehr lecker!
Am nächsten Morgen gönnte ich mir ein letztes Essen in Amerika; dem Anlass entsprechend gönnte ich mir ein gutes Essen:

(Schwertfischfilet mit Sauce aus Meeresfrüchten)

Nachmittags besuchte ich noch kurz Franco in seinem Café, danach fuhr ich nach Santiago, um nach Neuseeland zu fliegen. Doch Amerika wollte mich nicht loslassen: Der Flieger war 12 Stunden verspätet, weshalb wir in einem Luxushotel (ich hatte einen Raum für mich, ein eigenes Bad, ein Kingsize Doppelbett) untergebracht wurden, ein delikates Abendessen bekamen und am nächsten Morgen ein Meeeeegafrühstück!
Nach einem gratis Zweitfrühstück am Flughafen ging endlich die Reise nach Neuseeland los.

Um dieses Kapitel zu beenden, habe ich mir überlegt, 10 Dinge zu schreiben, die ich in irgendeiner Weise erwähnenswert finde. Und zwar:

1. Im südlichen Amerika schmeißt man das Klopapier nicht ins Klo sondern in einen Mülleimer. Der Geruch ist teilweise entsprechend, insbesondere auf öffentlichen Toiletten. Wenn man das nicht macht, verstopft das Klo. Was nicht unbedingt zu angenehmen Situation führt. Und nicht unbedingt zu einem besseren Geruch.

2. Songs der Reise: Call your girlfriend, American pie, glugluglu und EL POLLITO PIU!

3. Man hat immer die Zeit, einen Mate trinken zu gehen. Oder (außerhalb Argentiniens) einen Kaffee. Oder (nach 16 Uhr) ein Bier. Die Lebensweise in Amerika lässt sich am besten mit "tranquiiilo" beschreiben. Entspannt, liebenswürdig und freundlich: So sind sie, die Amerikaner!

4. In Bussen in Argentinien gibt es Essen!!! Also richtige Mahlzeiten! In Bussen in Bolivien gibt es - selbst wenn sie 12 Stunden fahren - kein Klo. Und manchmal keine Pause. Tipp: Vorher nichts trinken. Und auf manchen Strecken soll Valium helfen (siehe Bericht der Strecke La Paz - Rurrenabaque).

5. Wenn sich im Dschungel Durchfallkrankheiten verbreiten, ist es unpraktisch, wenn das Klopapier alle ist. Wirklich.

6. Sachen, die man immer dabei haben sollte: Klopapier (siehe 5), Sandwiches (insbesondere beim Trampen, wer weiß, wann man wieder was bekommt), einen Korkenzieher (alternativ ein Schweizer Taschenmesser), Geduld (beim Trampen), Humor (wenn die Geduld am Ende ist) und alle Telefonnummern (siehe letzte Nacht in Buenos Aires).

7. Wenn man irgendwo hinwill, sollte man immer rechtzeitig losgehen, Busse sind das einzige in Amerika, was pünktlich ist. Außerdem kann es passieren, dass man aufgehalten wird. Siehe 3.

8. Meine Lieblingsorte sind Mendoza ("the city that always sleeps"), Salar de Uyuni, Concon und Stanley. Wobei eigentlich alles schön war. Der häßlichste Ort ist Rio Gallegos.

9. Never walk the same way twice! Man muss immer offen für neue Wege und - verallgemeinert - für Neues sein! Wobei manchmal der bekannte Weg der sicherere und schnellere ist, was insbesondere nachts in Betracht gezogen werden sollte...

10. Amerika ist suuuuper gewesen und ich werde alle Leute, die ich kennengelernt habe, vermissen. Tausende Eindrücke lassen sich nicht in Worte fassen, ich hoffe daher, dass meine Einträge hier nicht zu lang werden... Eines Tages werde ich wieder zurückkommen!

Wer sich wundert, warum ich immer Amerika und nie Südamerika schreibe: Einige Leute werden ganz schön böse, wenn man sie als Südamerikaner bezeichnet... Wer wissen will, warum: Fragt mich, dauert sonst zu lange zu schreiben.

Das waren jetzt nicht die schlausten meiner Weisheiten, aber ich bin gerade nicht so kreativ... :D However! Ich bin ja inzwischen weitergereist, deswegen eröffne ich jetzt das Kapitel


NEUSEELAND
Ich kam nachmittags in Auckland an und konnte daher, anders als ursprünglich geplant, nicht sofort weiterreisen, sondern war gezwungen, mindestens eine Nacht in Auckland zu verbringe. Aus einer Nacht wurden zwei und ich nutzte den Tag, um ein wenig durch die Gegend zu spazieren:


(Auckland, im Hintergrund der CBD, ich auf dem Mt Eden)

Abends ging ich mit einer Schweizerin, die ich kennengelernt hatte, ein Käffchen trinken und anschließend noch lecker essen, die Ente in dem Chinarestaurant sah einfach zu gut aus :D

Am folgenden Tag wurde das Wetter besser - die ersten Tage hatte es geregnet - und ich konnte die Sonne genießen, als ich mit dem Bus nach Rotorua fuhr. Dort traf ich einige Chilenen, sodass ich mein Spanisch noch ein wenig erproben konnte, lief durch die Gegend und erfreute mich währenddessen an dem Geruch nach verfaulten Eiern: Hier gibt es viele Thermalquellen, die nach Schwefel riechen:


(Ich mit stinkendem Qualm)

Auch einen schönen See gibt es hier:


Und Statuen:

(hihihi)

In ein paar Stunden fahre ich mit dem Bus nach Taupo, verbringe dort zwei Nächste, fahre dann nach Palmerston North und werde da dann bis zum 1.5. bleiben, um dann nach Christchurch zu fliegen. Soweit der Plan.

Sorry für den langen Bericht, ich hoffe, er hat euch trotzdem gefallen!
Liebste Grüße!